Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Rommelspacher, Birgit
Titel: Mitmenschlichkeit und Unterwerfung. Zur Ambivalenz der weiblichen Moral.
Jahr: 1992
Herausgeber:    
Zusatz/Reihe:
Ort: Frankfurt am Main [u.a.]
Verlag: Campus Verlag
Band:
Schlüsselwörter: Moraltheorie; Kooperation; Psychoanalyse; Helferberufe; Interview

Abstract:
Die in der modernen westlichen Welt vorherrschende weibliche Moral wird als fuersorgliche Orientierung an dem Anderen gesehen. Verschiedene Theorien zur Erklaerung dieser Moral werden dargestellt und diskutiert. Es wird gezeigt, dass jede dieser Theorien nur auf einzelne Moeglichkeiten abhebt, die in fuersorglichen Beziehungen gegeben sind, und dabei andere Aspekte vernachlaessigt werden: Die Psychoanalyse reduziere die Fuersorge auf den Aspekt der Funktionalisierung des Anderen. In den kognitionspsychologischen Konzepten von Piaget und Kohlberg wuerden Kooperation und Altruismus als Mittel zur Optimierung der Daseinsvorhersorge gesehen und somit ebenfalls nicht moralisch motiviert. Die Theorie von Gilligan vernachlaessige die Machtdimension mitmenschlicher Beziehungen. Es wird aufgezeigt, dass weibliche Moral sowohl unter dem Aspekt der Verbundenheit, als auch unter dem Aspekt von Macht und Kampf um Vormachtstellungen analysiert werden sollte. Abschliessend wird die Professionalisierung weiblicher Moral in helfenden Berufen untersucht. Dazu werden Interviews mit Frauen aus verschiedenen sozialen Berufen herangezogen. (Barbara Reichle-Schmitt - ZPID)Characterizes the predominant female morality in the modern, Western world as a caring orientation toward others. Different theories explaining this morality are presented and discussed. Each of these theories is found to incorporate some aspects of caring relationships, while neglecting others. Psychoanalysis reduces caring to the functionalization of the other. In cognitive psychological concepts such as Piaget's or Kohlberg's, cooperation and altruism are viewed as means for optimizing life predictability, and thus are not morally motivated. Gilligan's theory neglects the power dimension in human relationships. Female morality should be analyzed from the aspect of connectedness, but also from the aspect of power and the struggle for privileged positions. In conclusion, the professionalization of female morality in the helping professions is explored by interviewing women from various social professions. (Sally Bellows - ZPID)