Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Schröder, Eberhard
Titel: Vom konkreten zum formalen Denken: Individuelle Entwicklungsverläufe von der Kindheit zum Jugendalter.
Jahr: 1988
Herausgeber:    
Zusatz/Reihe: Dissertation, Technische Universität, Fachbereich Gesellschafts- und Planungswissenschaften.
Ort: Berlin
Verlag:
Band:
Schlüsselwörter: konkret-operationales Denken; formal-operationales Denken; Grundschulkinder; Jugendliche; Studie

Abstract:
Untersucht wird die Entwicklung des operationalen Denkens von der Kindheit bis zum Jugendalter und dabei der Uebergang vom konkreten Denken, das noch an die Gegenstaende der Erkenntnis gebunden ist, zu formalen Denkvorgaengen, die von der sinnlichen Erfahrung der gegenstaendlichen Welt abstrahieren. Individuelle Entwicklungsverlaeufe der Kognition werden anhand von Daten rekonstruiert, die ueber einen Zeitraum von acht Jahren laengsschnittlich erhoben wurden. Die Auswertungsmethode entspricht einer genuin entwicklungspsychologischen, das heisst am Individuum orientierten Vorgehensweise. Die Arbeit geht vor allem zwei Fragestellungen nach: (1) der Frage nach den entwicklungsbedingten Veraenderungen der Kognition, das heisst, wie kognitive Systeme vom Individuum konstruiert und ueber die Entwicklung hinweg veraendert werden; (2) der Frage nach dem Wechselverhaeltnis zwischen der strukturellen Denkentwicklung und den Kontexten der Erfahrung, wobei im besonderen die kontextuellen Bedingungen fuer die kognitive Weiterentwicklung untersucht werden. Im empirischen Teil der Studie werden zunaechst die allgemeinen Entwicklungstrends einer staedtischen Stichprobe von 121 Kindern berichtet, die im Alter von 7, 8, 9, 12 und 15 Jahren befragt wurden. Besonderes Augenmerk gilt jedoch der genetischen Untersuchung individueller Entwicklungsverlaeufe. Dabei zeigt sich, dass die individuellen Entwicklungsverlaeufe nicht notwendigerweise mit dem Entwicklungsverlauf der Gruppe uebereinstimmen. Individuelle Entwicklungsverlaeufe erweisen sich als hoechst variabel in bezug auf allgemeine Alters- bzw. Entwicklungsnormen, jedoch als invariant in bezug auf die strukturelle Entwicklung (die Entwicklungssequenzen der Konzepte). Insofern kann die Arbeit sowohl als Bestaetigung und Erweiterung als auch als Kritik der Entwicklungstheorie von Piaget dienen. (Autor/Elke Freudenberg - ZPID)