Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Katzenbach, Dieter
Titel: Kognition, Angstregulation und die Entwicklung der Abwehrmechanismen. Ein Beitrag zum Verständnis behinderter Lernfähigkeit.
Jahr: 1999
Herausgeber:     Datler, W.; Büttner, C.; Finger-Trescher, U.
Zusatz/Reihe: in: Jahrbuch für Psychoanalytische Paedagogik 10. Themenschwerpunkt: Die frühe Kindheit. Psychoanalytische-pädagogische Üeberlegungen zu den Entwicklungsprozessen der ersten Lebensjahre.
Ort: Giessen
Verlag: Psychosozial-Verlag
Band: (10) Seiten 124-145
Schlüsselwörter: Lernbehinderung; Kognition; psychoanalytische Theorie

Abstract:
Mit dem Ziel eines vertieften Verständnisses der strukturell beeinträchtigten Lernfähigkeit (Lernbehinderung) wird eine Verbindung hergestellt zwischen der psychoanalytischen Entwicklungspsychologie und Piagets Theorie der Genese kognitiver Strukturen. An einer Beispielstudie von Karmiloff-Smith und Inhelder aus dem Jahr 1975 wird gezeigt, dass Lernen nicht (bloss) die Erweiterung von Wissen darstellt, sondern zumeist die Reorganisation bestehender Wissensbestände verlangt. Die narzisstischen Reserven lernbehinderter Kinder bzw. deren Möglichkeiten der Selbstwertregulierung scheinen häufig nicht auszureichen, um sich der Beunruhigung auszusetzen, die von solchen Reorganisationsprozessen notwendigerweise ausgehen. Diese Problematik verschärft sich bei den von Piaget beschriebenen Stadienübergängen, die Kinder mit Lernbehinderungen deutlich später vollziehen als ihre Altersgenossen. Die Verknüpfung der Entwicklungslinien von Affektivität und Kognition wird über die Entwicklung der Abwehrmechanismen gesucht, indem gezeigt wird, dass der Eintritt in das Stadium der konkreten Operationen (Piaget) eine Abwehrorganisaton auf dem Niveau der Verdrängung (gegenüber dem archaischeren Prinzip der Spaltung) zur Voraussetzung hat. (Buch/A.G. - ZPID)