Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Debler, Wolfgang F.
Titel: Fundamente einer kognitiv-funktionalen Attributionstheorie.
Jahr: 1983
Herausgeber:    
Zusatz/Reihe: Dissertation: Universität Salzburg, Naturwissenschaftliche Fakultät.
Ort: Salzburg
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Band:
Schlüsselwörter: Attributionstheorie; kognitive Prozesse

Abstract:
Das Ziel ist, den vielen heterogenen - zum Teil bis zur Unkenntlichkeit von Heiders Attributionsidee abweichenden - Einzelbeitraegen zur Attributionsforschung eine einheitliche Rahmentheorie zugrunde zu legen. Diese Theorie soll zugleich zwei Maengel bisheriger Ansaetze beseitigen helfen: (1) Attributionen sollen explizit als Gegenstand der Kognitionspsychologie begriffen werden; (2) Attributionen sollen als durchgaengig motiv- bzw. bewertungsgesteuerte Prozesse konzipiert werden. Am Beginn steht deshalb eine ausfuehrliche Analyse der faktischen Verwendung des Attributionsbegriffs. Hierzu wird eine halbformale Terminologie vorgeschlagen, die nicht nur abweichende Begriffsverstaendnisse, sondern auch komplexere konzeptuelle Probleme augenscheinlich werden laesst. Bei der Formulierung einer kognitiven Attributionstheorie erweisen sich die aktiven Kognitionstheorien (Miller, Galanter und Pribram; Piaget; Bruner und Postman; Neisser) als besonders geeignete Basis. Dem funktionalen (motivationalen) Aspekt wird durch das Konzept der "Attributionsadaptivitaet" Rechnung getragen. Attribution als bewertungsgesteuerter Informationsverarbeitungsprozess wird schliesslich mit Hilfe der Zwei-Prozess-Theorie von Shiffrin und Schneider konkretisiert bzw. ueberpruefbar gemacht. Im Anschluss wird die bisherige Attributionsforschung aus der oben referierten theoretischen Sicht zusammengefasst, kritisiert und teilweise reformuliert, insbesondere: die Theorien von Heider, Jones und Davis sowie Kelley, die Kausalfaktorendimensionen einschliesslich einiger Detailprobleme (z. B. "intrinsische Motivation"). Abschliessend wird Michottes Theorie der Kausalwahrnehmung kritisiert und zur Attributionstheorie in Beziehung gesetzt. (Autor - ZPID)