Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Dreyfus, Hubert L.
Titel: Was ist moralische Reife? Eine phänomenologische Darstellung der Entwicklung ethischer Expertise.
Jahr: 1993
Herausgeber:    
Zusatz/Reihe: Reihe: Deutsche Zeitschrift für Psychologie
Ort: o.E.
Verlag:
Band: 3, Seite (41) Seite 435-458
Schlüsselwörter: Moral

Abstract:
Der Autor versucht in seiner Arbeit zu zeigen, dass es mit Hilfe der Phaenomenologie moeglich ist, Berechtigung und Grenzen der beiden widerstreitenden ethischen Ansaetze (eine distanzierte kritische Moralitaet, basierend auf Prinzipien, die uns sagen, was richtig ist, versus eine Ethik, basierend auf dem Engagement in einer Tradition, die bestimmt, was gut ist) deutlich zu machen. Dazu werden drei Postulate aufgestellt. "(1.) Wir sollten mit einer Beschreibung unserer alltaeglichen, unabgeschlossenen ethischen Lebensbewaeltigung beginnen. (2.) Wir sollten bestimmen, unter welchen Bedingungen Ueberlegung und Wahl auftauchen. (3.) Wir sollten uns vor dem Fehler in acht nehmen, die Struktur von Ueberlegung und Wahl in unsere Darstellung der alltaeglichen Lebensbewaeltigung hineinzulesen." Eine Phaenomenologie des Erwerbs von Fertigkeiten kommt zu fuenf Stadien vom Anfaenger zum Experten. "Wenn alltaegliches ethisches Handeln diesem Geschicklichkeitsmodell entspricht, so kann gesagt werden: ein Experte oder eine Expertin sucht bei der Konfrontation mit einem Dilemma nicht nach Prinzipien, sondern reflektiert eher auf seine oder ihre spontanen Intuitionen und versucht, sie durch das Einholen von Zusatzinformationen zu schaerfen, bis sich eine Entscheidung als offensichtlich richtig herauskristallisiert. Wie jede Fertigkeit hat ethisches Verhalten sein Telos in involvierter intuitiver Expertise." (prn)