Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Freilinger, Joseph
Titel: Eine empirische Untersuchung zur Entwicklung des konkret- und formal-operatorischen Denkens.
Jahr: 1973
Herausgeber:    
Zusatz/Reihe: Dissertation: Universität Wien, Philosophische Fakultät.
Ort: Wien
Verlag:
Band:
Schlüsselwörter: Denkentwicklung; konkret-operationale Stufe; Studie

Abstract:
Ausgehend von dem durch Kontrolluntersuchungen zu Piagets Theorie der Denkentwicklung erbrachten Nachweis, dass verschiedene Faktoren die Denkentwicklung beeinflussen koennen, werden der Einfluss der Intelligenz, des Geschlechts, des schulischen Lehrstoffs, des Milieus und des Lebensalters hinsichtlich des konkret-operatorischen und des formal-operatorischen Denkens bei sieben- bis dreizehnjaehrigen Kindern untersucht. Zur Pruefung des operatorischen Niveaus wurden den Kindern zehn Aufgaben mit 66 Items vorgegeben. Es zeigte sich, dass zwischen dem achten und dem neunten Lebensjahr das Niveau der konkreten Operationen und mit dreizehn Jahren ein Uebergangsstadium zum formalen Denkniveau erreicht wird. Das Stadium der formalen Operationen wurde bei den Dreizehnjaehrigen nur bei zwei Aufgaben ansatzweise festgestellt. Ein genereller, signifikanter Zusammenhang zwischen der Loesung der verschiedenen Itemgruppen und den Punktwerten aus dem "Hamburg-Wechsler-Intelligenztest fuer Kinder" und aus den "Progressive Matrices" wurde nicht gefunden. Nur jene Kinder, die sich im Uebergangsstadium zwischen dem konkreten und dem formalen Denkniveau befanden, schienen durch bestimmte, von den Intelligenztests erfasste Faehigkeiten leichter zur Loesung der Items zu gelangen. Geschlechtsspezifische Leistungsunterschiede zeigten sich dahingehend, dass die "konkreten" Items von den acht- bis dreizehnjaehrigen Jungen signifikant besser als von den gleichaltrigen Maedchen geloest wurden. Soziale Herkunft und schulischer Lehrstoff hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Loesung der Items. Da beim Uebergang von den "konkreten" zu den "formalen" Items zwischen den Altersklassen eine Zunahme der signifikanten Leistungsunterschiede festgestellt wurde, werden die Itemgruppen als altersabhaengig und als in kognitiver Hinsicht qualitativ verschieden bewertet. (Autor/Yrla M. Labouvie - ZPID)