Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Hofer, Giovanni
Titel: Reizgeneralisation und Urteilskontext.
Jahr: 1988
Herausgeber:    
Zusatz/Reihe: Dissertation: Universität Frankfurt, Fachbereich Psychologie.
Ort: Frankfurt am Main
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Band:
Schlüsselwörter: Psychophysikalische Messung; Vorschulalter; Schulalter; Studie

Abstract:
Ziel der Untersuchung ist der Einfluss einer unterschiedlichen Anzahl averbaler Antwortkategorien auf die Kontexteffekte bei der Beurteilung von Gewichten im Reizgeneralisationsparadigma. Es wurden drei Altersgruppen (3;2 - 4;6; 7;1 - 9;0 Jahre und junge Erwachsene; insgesamt 342 Teilnehmer) untersucht. Die Untersuchungen waren in ein Postspiel eingebunden; als Reizmaterial dienten unterschiedlich schwere, aber aeusserlich gleiche Postpaeckchen. In der Hauptuntersuchung lernten die Teilnehmer, zwei mittlere Gewichte zu unterscheiden, und wurden dann zufaellig einer der drei unterschiedlichen Kontextbedingungen (fuenfgliedrige Reizserien) und einer der drei verschiedenen Kategorienbedingungen (zwei, vier oder acht Kategorien) zugeordnet. Die Ergebnisse zeigten: Die Kinder der juengeren Gruppe benutzten zur Einordnung von fuenf bzw. neun Gewichten im Durchschnitt nur drei Kategorien - und zwar unabhaengig, ob vier oder acht Kategorien vorgegeben wurden -, waehrend die Kinder der aelteren Gruppe und besonders die Erwachsenen die jeweils angebotenen Antwortkategorien voll ausschoepften. Dieses altersspezifische Ergebnis wird im Sinne einer noch nicht ausgebildeten Faehigkeit zur Seriation (Piaget) bzw. einer noch mangelnden Faehigkeit zur kategorialen Mehrbereichsbildung (Witte) der juengeren Kinder interpretiert. Bezueglich der vorausgesagten Kontexteffekte ergaben sich komplexe Wechselwirkungen zwischen Kategorienanzahl und den Kontextbedingungen. Die vorausgesagten Urteilsaenderungen traten nur in der schweren Kontextbedingung auf. Dies wird als Problem der logarithmischen Reizabstufung diskutiert, denn die empirisch ermittelte subjektive Reizserienmitte wich stark von der physikalischen Reizserienmitte ab. Zukuenftige Untersuchungen sollten besonders die Zusammenhaenge zwischen physikalischer versus subjektiver Mitte klaeren. (Autor/Udo Wolff - ZPID)