Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Berk, Laura-E.
Titel: Selbstredend denken lernen.
Jahr: 1986
Herausgeber:    
Zusatz/Reihe: in: Psychologie heute
Ort: o.E.
Verlag:
Band: 13, Seite (12), 28-33
Schlüsselwörter: egozentrische Sprache

Abstract:
Die Entwicklung und Bedeutung von Selbstgespraechen bei Kindern wird untersucht. Waehrend Piaget in Selbstgespraechen eine "egozentrische Sprache", ein Zeichen der geistigen Unreife bei Vorschulkindern sah, vertrat Wygotski die Auffassung, dass Selstgespraeche bei Kindern helfen, die Sprache mit dem Denken zu integrieren und Kontrolle ueber ihre Handlungen zu gewinnen. Kohlberg konnte in mehreren Untersuchungen die Theorie Wygotskis stuetzen und ein gleichfoermiges Muster der Entwicklung kindlicher Selbstgespraeche feststellen. In einer Reihe eigener Studien bei Unter- und Mittelschichtkindern zwischen drei und neun Jahren wurden die Vorstellungen von Piaget und von Wygotski erneut ueberprueft. Es zeigte sich, dass die von Piaget beschriebene egozentrische Kommunikation weniger als ein Prozent des Sprechens der Kinder ausmachte. Weitere Ergebnisse waren (1) der Zusammenhang zwischen Selbstgespraechen und frueher sozialer Kommunikation, (2) ein gleiches Entwicklungsmuster, aber langsameres Entwicklungstempo bei Unterschichtkindern und (3) die enge Beziehung zwischen Selbstgepraechen, Handlungsregulation und Lernerfolg. (Angelika Zimmer - ZPID)