|
| Autor: |
Neumann, Klaus |
| Titel: |
Der Beginn der Kommunikation zwischen Mutter und Kind. Strukturanalyse der Mutter-Kind-Interaktion. |
| Jahr: |
1983 |
| Herausgeber: |
|
| Zusatz/Reihe: |
|
| Ort: |
o.E. |
| Verlag: |
|
| Band: |
|
| Schlüsselwörter: |
Kleinkind; Sozialisation; Kommunikation; Interaktion; Bezugsperson |
Abstract:
Eine zentrale Frage kindlicher Entwicklung und Sozialisation wird bearbeitet: die Integration des Neugeborenen in die Sozialwelt. Dieser Prozess wird als Aufbau der sozialen Handlungsfaehigkeit im Sinne Max Webers und George H. Meads bezeichnet. Der Autor verfolgte ihn waehrend der ersten beiden Lebensjahre. Dazu wurden bekannte Studien und eigene Beobachtungsdaten als empirische Grundlage benutzt. Es zeigte sich, dass sich in der ersten Stufe die Entstehung des noch nicht reflektierten Ichs vollzieht. Sie dauert etwa bis zum 15. Lebensmonat und bildet die primaeren Kommunikationsmuster der Interaktion von Mutter und Kind aus. Ab dem zweiten bis dritten Monat kann reaktives Sozialverhalten beobachtet werden, ab dem neunten Monat wird eine reziproke Interaktion sichtbar. Zwischen dem 15. und 18. Monat erwirbt das Kind die Reflektivitaet auf das eigene Ich, seine Selbststruktur. Aeusserer und innerer Dialog fuehren zum Prozess der Rollenuebernahme durch das Kind. Waehrend der fruehkindlichen Entwicklung ist nach dieser Untersuchung die besondere Sozialisationsfunktion der primaeren Bezugsperson sehr wichtig. Die Mikroanalyse eines typischen Dialogs zwischen Mutter und Kind soll diese These belegen. Kindliche Aktivitaet wird durch das Agieren der Bezugsperson in soziales Handeln transformiert. Auch im Hinblick auf paedagogisch-therapeutische Praxis ist der konkrete Einblick in den Dialog von Mutter und Kind nach Neumanns Ansicht von Bedeutung. (HA)